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Porgo Tagträumer

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Wie wollen wir entscheiden, wohin wir gehen,
wenn wir nicht wissen, woher wir kommen?

Frühstück in Michelbinge

Veröffentlicht von Administrator am 25.09.2004

Tagebuch >> Mittelerde

Nach dem Erwachen am heutigen Morgen brauchte ich eine Weile, um mich zu erinnern, dass ich nicht Unterm Traumbaum weilte. Als erstes wusch ich mich am Waschtisch meines Zimmers und bemerkte ein kleines Loch in meinem Bauch. Es musste bereits Zeit zum Frühstück gewesen sein.
Ich hatte jedoch kein Geld für ein Frühstück im Gastraum und kannte mich in dieser Welt auch nicht aus.
'Ich kann doch nicht einfach durch diese fremde Stadt laufen und ein Frühstück suchen.'

Dann klopfte es. Auf mein 'Herein' öffnete sich die Tür und Frau Ganni betrat das Zimmer. Sie fragte, ob ich das Frühstück im Gastraum oder hier im Zimmer zu mir nehmen wolle. Während sie fragte ging sie hinüber zu dem Schreibtisch und räumte das Geschirr von Herrn Nostroks Abendessenportion zusammen. Als sie mich erwartungsvoll ansah, gestand ich ihr, dass ich kein Geld für ein Frühstück dabei hätte.
Da lachte sie nur und meinte: "Das ist schon alles bezahlt. Herr Nostrok ist hier wohlbekannt."
Erleichtert lächelte ich und entschied: "Dann würde ich gerne die Gesellschaft im Gastraum vorziehen."
Frau Ganni zog sich mit dem Geschirr zurück. Ich folgte ihr in den Gastraum und zog die Tür zu meinem Zimmer hinter mir zu.

Dort angekommen setzte ich mich wieder an den Tisch, an dem ich gestern bereits mit Herrn Nostrok gesessen hatte. Beim Umschauen erblickte ich vier andere Gäste. In einer Ecke saß ein älteres Hobbitpaar beim Frühstück, am Tresen stand ein junger Hobbit und starrte in einen Krug Bier, der vor ihm stand, und mir gegenüber saß plötzlich Herr Nostrok.
Ich habe mich so erschrocken, dass ich fast vom Stuhl gefallen wäre. Wie macht er das nur immer?

Frau Ganni brachte uns ein Frühstück mit Brot und Butter, Eiern und Speck, Marmeladen und Käse, Honig und Nüssen. Dazu stellte sie eine Kanne Tee, der roch wie Minze, mit zwei Bechern auf den Tisch. Wortlos ging sie vondannen. Ich ertappte mich, dass ich ihr nachsah, länger als es sich bei uns gehörte.
"Sie gefällt euch", stellte Herr Nostrok flüsternd fest und lächelte mich an.
Ich zog es vor nicht zu antworten, doch spürte ich, dass ich errötete, und goss mir einen Becher Tee ein.

Das Essen verlief nahezu schweigend, obwohl mir tausende Fragen durch den Kopf schwirrten.
Nach dem Essen verabschiedete sich Herr Nostrok schon wieder und bat mich, mich in einer Stunde vor dem Gasthaus einzufinden. Meine Frage, ob wir wieder abreisten, verneinte er. Er wolle mit mir nur einen Spaziergang machen.


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© Danny Liebig