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Porgo Tagträumer

Porgo Tagträumer

Wie wollen wir entscheiden, wohin wir gehen,
wenn wir nicht wissen, woher wir kommen?

So lustig ist's im Karpfen

Veröffentlicht von Administrator am 27.02.2009

Tagebuch >> Mittelerde

Heute hörte ich im Karpfen ein lustiges Lied von einem der Gäste. Ich habe so gelacht, dass ich es mir aufschreiben ließ, nachdem er geendet hatte:

Ein alter Krug, ein fröhlicher Krug
Lehnt grau am grauen Hang.
Dort brauen sie ein Bier so braun,
Dass selbst der Mann im Mond kam schaun
Und lag im Rausche lang.

Der Stallknecht hat einen Kater - miau! -
Der streicht im Suff die Fiedel.
Sein Bogen sägt die Saiten quer,
Mal quietscht es laut, mal brummt es sehr
Von seinem grausigen Liedel.

Der Schankwirt hält sich einen Hund,
Der hat viel Sinn für Spaß.
Geht's in der Stube lustig her,
Spitzt er das Ohr und freut sich sehr
Und lacht und lacht sich was!

Auch haben sie eine Hörnerkuh,
Stolz wie ein Königskind,
Der steigt Musik wie Bier zu Kopf,
Sie schwenkt den Schwanz bis hin zum Schöpf
Und tanzt, das gute Rind.

Und erst das silberne Geschirr
Und Löffel haufenweis!
Am Sonntag kommt das Beste dran,
Das fangen sie schon am Samstag an
Zu putzen voller Fleiß.

Der Mann im Mond trank noch eine Maß
Der Kater jaulte laut,
Es tanzten Teller und Besteck,
Die Kuh schlug hinten aus vor Schreck,
Der Hund war nicht erbaut.

Der Mann im Mond trank noch eine Maß
Und rollte sanft vom Fass;
Dann schlief er und träumte von braunem Bier
Am Himmel standen nur noch vier,
Vier Sterne morgenblass.

Da rief der Knecht seiner blauen Katz:
»Die Mondschimmel schäumen schon
Und beißen auf den Trensen herum,
Der Mondmann aber, der liegt krumm,
Und bald geht auf die Sonn'!

Da spielte der Kater hei-didel-dum-didel,
Als rief er die Toten herbei;
Er sägte ganz jämmerlich schneller und schneller,
Der Wirt rief: 'He, Mann! Es wird heller und heller,
Schon längst schlug die Glocke drei!

Sie rollten ihn mühsam den Hang hinan
Und plumps! in den Mond hinein,
Die Mondschimmel - hui! - gingen durch vor Schreck,
Die Kuh wurde toll, und das Silberbesteck
Das tanzte Ringelreihn.

Beim Didel-dum-didel der Jammerfiedel
Jaulte das Hündlein sehr,
Da standen die Kuh und die Rösser Kopf,
Die Gäste soffen aus Tasse und Topf
Und ließen die Betten leer.

Da riss die Saite und plötzlich sprang
Die Kuh übern Mond ins Gras,
Das Hündlein lachte und freute sich schon,
Doch das Samstagsgeschirr klirrte schamlos davon
Mit Sonntagslöffel und -glas.

Der Vollmond rollte hinter den Hang,
Die Sonne erhob ihr Haupt.
Da gingen die Leute am helllichten Tag
Zu Bett - welch verrückter Menschenschlag!
Das hätte sie nie geglaubt!
 

Selbst beim Niederschreiben musste ich noch Tränen des Lachens verkneifen.


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© Danny Liebig