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Porgo Tagträumer

Porgo Tagträumer

Wie wollen wir entscheiden, wohin wir gehen,
wenn wir nicht wissen, woher wir kommen?

Ein äußerst ungewöhnlicher Tag

Veröffentlicht von Administrator am 29.07.2004

Tagebuch >> Awarnor

Liebes Tagebuch,

ich beginne heute damit, dir zu schreiben, denn es war ein ausgesprochen ungewöhnlicher Tag und ich möchte das lieber festhalten, ehe ich es wieder vergesse.

Ich habe dieses alte, in rotbraunes Leder gebundene und glücklicherweise noch vollständig leere Notizbuch meines Vaters gefunden, das ich als Tagebuch gebrauchen möchte.

Heute Morgen war ich im Wald und suchte ein paar Pilze zum Mittagessen. Nichts passt besser zu einem frischen Wildbret wie in Butter gebratene Waldpilze. Auch an einigen der Heidelbeersträucher konnte ich nicht vorbeigehen, ohne die großen dunklen Beeren mitzunehmen. Die kann ich morgen vielleicht zum Pfannkuchen warm machen oder zu Marmelade verkochen, aber wie auch immer, das trägt gar nichts zur eigentlich ungewöhnlichen Sache bei.

Unweit der Stelle, wo der kleine Bach vom Apfelhainich hinunter in die Mulde fließt, begegnete mir in dem kleinen Birkenwäldchen ein seltsam in rot und dunkelblau gewanderter Mann, der mich ansprach und sich mir als Nostrok vorstellte. Auf Jagd oder Pilzsuche war es sicherlich nicht gewesen, denn er trug weder Bogen, noch Dolch noch Korb bei sich. Nur einen langen Stab, an dessen Ende ein Kristall zwischen vier spitzen Eisenkrallen eingelassen war.
Er betrachtete mich lange und meinte, er würde wiederkommen und bräuchte dann meine Unterstützung.
Bevor ich etwas erwidern konnte, nutzte er den kurzen Augenblick, in dem ich mich nach anderen umsah, um einfach zu verschwinden. Puff! und weg war er.

Bis jetzt konnte ich noch nichts essen. Was werde ich nur den Nachbarn sagen, wenn sie davon erfahren? Am besten behalte ich das für mich. Das wird mir eh niemand glauben. Hoffentlich hat mich niemand mit der Gestalt gesehen. Oder habe ich mir das alles nur eingebildet?


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© Danny Liebig